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Fr18.Mai

Abwechslungsreiche musikalische Frühlingsreise

Abwechslungsreiche musikalische Frühlingsreise Karl Schett

Beim Muttertagskonzert am 12. Mai bot die Bundesmusikkapelle Strassen unter Kapellmeister Alexander Bodner mit einer passenden Mischung aus moderner und traditioneller Blasmusik beste Unterhaltung, ergänzt durch die Trachtenpräsentation und Musikantenehrung.

 

Schon der Einmarsch der Musikanten nach Registern unter markanter rhythmischer Begleitung erzielte im voll besetzten Kultursaal Strassen die ganze Aufmerksamkeit des Publikums auf das Eröffnungsstück „Pastime with good company“ – „Freizeit in guter Gesellschaft“. Dieses Konzertwerk von König Heinrich VIII. von England (1509-1547), arrangiert durch Philipp Sparke, führte mit kräftigen, sich steigernden rhythmischen Marschklängen in das englische Musikleben der frühen imperialen Neuzeit. Obmann Bernhard Weitlaner musste die gespannten Zuhörer vorerst in die Gegenwart zurückholen, als er namentlich Bgm. Franz Webhofer, seinen Stv. Ing. Karl Mair sowie Ehren-Kpm. OSR Franz Wieser und besonders alle Mütter willkommen hieß. Mit dem Konzertmarsch „Transalpinia“ von Armin Kofler ging die musikalische Reise zurück ins Alpengebiet, dessen südliche und nördliche Volksliedelemente im Stück zusammengefügt sind. Nach einem gewaltigen, nur der Musik möglichen Sprung führte der dritte Beitrag „Oregon“ von Jacob de Haan in die USA, wo der Komponist anhand einer musikalischen Bahnfahrt auf das Leben der Indianer, Cowboys, Siedler und Goldgräber Bezug nimmt. Als weitere anspruchsvolle Stücke wurden „We are all one“ (Wir sind alle eins), ein blasmusikalisch verarbeiteter Pop-Song von Scaggs Boz und die Highlights aus dem Musical „Tanz der Vampire“ von Jim Steinmann, arr. von Wolfgang Woessner, dargeboten.

Trachtenpräsentation und Ehrungen

Den zweiten Konzertteil eröffnete ein prachtvolles Musikstück, nämlich die Fanfare aus der symphonischen Dichtung „Also sprach Zarathustra“ von Richard Strauss, arr. von Robert Longfield. Sie bildete die ideale Einstimmung zur Präsentation der neuen Tracht der Musikantinnen und Marketenderinnen. Bei der Firma „Dolomitenherz Schneiderwerkstatt“ in Innichen fand man den richtigen Betrieb für Entwurf und Anfertigung. Da es auch an Sponsoren – Raiffeisenbank Sillian, Firma Frey, Gemeinde Strassen – nicht fehlte und man schon im Vorfeld (Wunschkonzert, Kirchtagsfest) einen finanziellen Polster anlegte, wurden die Trachten sogar früher fertig und sind schon ausfinanziert. Der Obmann bedankte sich mit einem Blumenstrauß bei der Geschäftsführerin von Dolomitenherz, Isabella Stemberger, und Zeugwartin Sarah Bergmann, welche viel organisatorische Arbeit zwischen der Schneiderei und den 19 Trachtenträgerinnen zu erledigen hatte. Die Freude über die neue Tracht zeigte sich auch im folgenden Musikstück „Wir sind wir“, einer Polka von Peter Leitner. Ganz romantisch wurde die musikalische Frühlingsfahrt im Melodienreigen aus der Oper „Hänsel und Gretel“ von Engelbert Humperdinck, den Siegmund Andraschek für die Blasmusik einrichtete. Zum Höhepunkt des zweiten Konzertteiles avancierte „The Typewriter“, ein Solo für Schreibmaschine und Blasorchester von Leroy Anderson, arr. von Hans van der Heide. Dabei trat ein Musikant in passender Verkleidung auf und spielte sein Solo auf einer alten Schreibmaschine mit Tippen und Klingeln in bester Abstimmung mit der Gesamtkapelle. Der Walzer sollte bei keinem Konzert fehlen, diesmal erklang der stimmungsvolle „Tranquillo“ von Martin Scharnagl.

Ein voller Kultursaal ist genau richtig, um fleißige und verdiente Musikanten vor den Vorhang zu bitten. Obmann Weitlaner, Kapellmeister Bodner und Bgm. Webhofer überreichten die Urkunde an Fabian Pircher (Tenorhorn) für das Leistungsabzeichen in Bronze und in Gold an Anna-Lena Mair (Querflöte), beide mit ausgezeichnetem Erfolg. Für langjährige aktive Mitgliedschaft wurden geehrt Stefanie Bodner/Brunner (15 Jahre, Querflöte), Dr. Markus Walder (25 Jahre, Klarinette), Josef Mayr/Brosler (40 Jahre, Posaune) und Johann Bodner/Häusler (55 Jahre, Flügelhorn). Dem bewährten Sprecher Prof. Mag. Alois Aichner und dem Kapellmeister, der das Konzert gewissenhaft vorbereitet hatte, wurde mit einem passenden Geschenk gedankt. Der Konzertmarsch „Die Regimentskinder“ von Julius Fucik führte das Muttertags- und zugleich Frühjahrskonzert zum offiziellen Abschluss. Dass man dem begeistert applaudierenden Publikum noch zwei flotte Märsche als Draufgabe servierte, spricht für die gesamte Musikkapelle, die an diesem Abend ihr Bestes gab. KS