Di26.Aug

Bernarda Valtiner - Nachruf

Als siebentes in die später 18 Kinder zählende Valtner Familie in Heising am 18.02.1929 hineingeboren, erlebte Bernarda Valtiner eine Kindheit, die einerseits von der Obhut der Eltern und älteren Geschwister, andererseits von Kargheit, Entbehrungen und Arbeit geprägt war.

Schon als Kind ging ihr die Arbeit einfach von der Hand. Selbst von harter Arbeit, die schon den Söhnen der Familien vorbehalten waren, scheute sie sich nicht. So gehörte die Hilfe der Mutter im Haushalt und die Pflege der jüngeren Geschwister für die ebenso zur Selbstverständlichkeit wie die Arbeit im Stall, auf dem Feld oder das Fahren mit der Pferdekutsche, so dass sich der eine oder andere Jungbauer nach der couragierten Valtner Bernarda umsah.

Sie jedoch verschlug es nach 13-jähriger Mithilfe auf dem elterlichen Hof nach Imst in die land- und hauswirtschaftliche Lehranstalt, wo sie zunächst als Haushaltshilfe arbeitete und danach die Landwirtschaftsschule mit ausgezeichnetem Erfolg abschloss. Im Anschluss daran absolvierte Bernarda die Ausbildung zur Familienhelferin in Innsbruck. Diesen Beruf musste sie aber krankheitsbedingt aufgeben, und so besuchte sie 1970 und 1971 einen Kurs zur Hilfspflegehelferin. Mit äußerstem Fleiß, Freunde und Pflichterfüllung versah sie in der Hautklinik in Innsbruck bis zu ihrer Pensionierung 1995 ihren Dient. Bei Kollegen, ärzten und Patienten war sie ob ihrer Geselligkeit und ihres Humors sehr beliebt.

Das Singen bereitete ihr von Kindesbeinen an viel Freude. Bereits währen der Volksschulzeit trat sie dem Kirchenchor Strassen bei, dem sie bis 1955 treu blieb und den sie auch bei gelegentlichen Heimatbesuchen mit ihrer Altstimme verstärkte. Ebenso sang sie aktiv beim Frauenchor Wilten-West mit und erhob ihre Stimme gerne in geselliger Runde.

Zu ihren bevorzugten Freizeitbeschäftigungen zählten vor allem das Stricken, das Kochen und Backen. Kam Bernarda zwischendurch heim nach Strassen, so waren als Geschenke stets ihre selbstgestrickten Socken sowie selbst eingekochte Marmeladen und Kompotte im Gepäck. Die in Nordtirol lebenden Verwandtschaft versorgte sie gerne mit ihren berühmten selbst gebackenen Apfelstrudeln.

Bernarda dachte bei all ihren Tätigkeiten Zeit ihres Lebens immer am wenigsten an sich selbst und führte ein bescheidenes Leben. Selbst nach überstandener schwerer Krankheit setzte sie sich in ihrer Pension nicht vollkommen zur Ruhe, sonder widmete sich liebevoll der Pflege von älteren Menschen in der Bekanntschaft, ehe zusehends ihre eigenen Kräfte schwanden und sie von ihrer Schwester Zita und ihren Bruder Alfons hingebungsvoll betreut wurde.

Schließlich erforderte es die nachgelassene Gesundheit, dass Bernarda in das Krankenhaus Lienz eingeliefert werden musste, wo sie dann am 26. August friedlich zu Gott heimging.

Unter zahlreicher Anteilnahme der Bevölkerung und in Anwesenheit einer großen Verwandtschaft wurde der Begräbnisgottesdienst von Pater Renato Scoz in Konzelebration mit Pfarrer Stefan Bodner gefeiert, und Bernarda fand schließlich auf ihrem Heimatfriedhof Strassen die ewige Ruhe.

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