Mo01.Jan

Grabrede Josef Mayr

Werte Trauergemeinde, trauernde Angehörige, lieber Staffiner Vater!

Als Altbürgermeister der Gemeinde hast Du uns überraschend schnell verlassen. Gott hat Dich heimgeholt in sein Reich. Was uns bleibt, ist die tiefe Betroffenheit in uns, die Dein Sterben und Dein Tod in uns erweckt hat. Diese Betroffenheit ist gegenwärtig, wenn mit Dir ein Stück Heimat, ein Teil Geschichte der Gemeinde scheinbar abtritt.

Dein Leben, Dein Werken für die Gemeinde, für die Gemeinschaft und für die vielen Vereine und Institutionen hier zu replizieren, würde Bücher, ja Bände füllen.

Unglaubliche Bürden und Würden hast Du Dir aufgeladen: 9 Jahre warst Du Gemeinderat, 10 Jahre Bürgermeisterstellvertreter und 18 Jahre Bürgermeister der Gemeinde Strassen - somit eine 37-jährige Tätigkeit alleineig in der Gemeindestube. Als kleiner Dank konnte Dir hiefür 1973 das Ehrenbürgerrecht überreicht werden.

Als Vorstandsmitglied und Obmann der Raiffeisenkasse stelltest Du Deine Kräfte seit 1929 zur Verfügung. 20 Jahre lenktest Du die Geschicke als Ortsparteiobmann, 15 Jahre warst Du Ortsbauernobmann und 20 Jahre Mitglied des Pfarrkirchenrates. Seit 1910 hast Du Dich in aufopfernder Weise vom Jungschützen bis zum verdienstvollen Bundesehrenmajor emporgearbeitet.
Auf Bezirksebene warst Du 30 Jahre Bezirksbauernrat, 25 Jahre Obmann der Saatbauabteilung der Landwirtschaftlichen Genossenschaft Lienz und ebensolange dort Vorstandsmitglied.

Mehrere Jahre warst Du im Verwaltungsausschuss des Bezirkskrankenhauses Lienz und auch noch im Verwaltungsausschuss des Osttiroler Studentenhilfsfonds tätig. Bei der Freiwilligen Feuerwehr warst Du durch Jahrzehnte hindurch Mitglied und eifriger Kamerad. Unzählig sind Deine nicht erwähnten Dienste und Gefälligkeiten, die Du im Laufe der Jahrzehnte den Mitmenschen und Gemeindebürgern erwiesen hast. Dies brachte mit sich, dass Deine Familie den Gatten und Vater vielfach entbehren musste. Als Förderer kultureller Vereine, Dein unermüdliches Streben nach dörflichem Frieden, Deine Geselligkeit sowie Deine trotz allem gebliebene Einfachheit und Bescheidenheit zeichneten Dich weit über die Grenzen der Gemeinde hinaus aus.

In Deiner Amtszeit als Bürgermeister hast Du weitgreifende und zukunftsträchtige Objekte verwirklicht und um nur einige zu nennen: mehrere Wegbauten, Gemeindehausneubau und dessen Zubau, Widumrenovierung, Zu- und Umbau der Volksschule, Kindergartenerrichtung, Mithilfe bei der Renovierung der St. Jakobskirche, Aufbau der Feuerwehr, Kanalisierung, Wasserleitungsbauten und vieles andere mehr.

So hat Dein erfülltes Leben für die Gemeinschaft das Antlitz unseres Dorfes mitgeprägt und als treibende Kraft hast Du mit Deinen Helfern jahrzehntelang die Geschicke des Dorfes zum Wohle aller gelenkt und gemeistert.

Lieber Staffiner Vater: Hab Dank für alles!

So darf ich abschließend als Vertreter der Gemeinde wohl für alle, die Dich gekannt, geliebt und verehrt haben, sagen:

Aus dem Leben bist Du zwar geschieden,
nicht aber aus unserem Leben;
denn wie vermöchten wir Dich tot zu wähnen,
der Du so lebendig unseren Herzen innewohnst.

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