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Orgel der Dreifaltigkeitskirche klingt wie neu

Orgel der Dreifaltigkeitskirche klingt wie neu Karl Schett

Nach zweimonatigem Generalservice durch die Orgelbaufirma Erler wurde die Orgel am Erntedanksonntag, 21. Okt., von Pfarrer Mag. Hansjörg Sailer gesegnet. Gleichzeitig hieß man  Pfarrer i. R. Josef Wieser, der nun im Seelsorgeraum aushilft, willkommen.

 

Bei der Orgel in der Dreifaltigkeitskirche Strassen, 1902 von der Orgelbaufirma Reinisch aus Steinach errichtet und 1924 von Alois Fuetsch mit neuen Metallpfeifen (nach ihrer Requirierung im 1. Weltkrieg) und neuem Prospekt ausgestattet, gab es seit mehreren Jahren Probleme, die sich vornehmlich durch den Ausfall von Tönen und Registern zeigten. So entschloss sich der Pfarrkirchenrat zu einer Gesamtsanierung des Innenwerkes und betraute damit die Orgelbaufirma Erler aus Schlitters im Zillertal, die nunmehr einzige Tirols. Diese begann Ende August mit dem Ausbau der 633 Orgelpfeifen, die großteils an Ort und Stelle gereinigt, imprägniert, auf Dichtheit und Stimmvorrichtung überprüft und im Oktober wieder eingebaut wurden. Weitere Arbeiten betrafen die Spieltischteile, sie wurden gereinigt, gegen Schimmelbefall behandelt und fallweise ergänzt. Auch die Spiel- und Registertraktur sowie die Windversorgung erforderte zahlreiche Erneuerungen, z. B. einen neuen ruhigeren Orgelmotor. Mit der richtigen Stimmung der einzelnen Pfeifen zur Erreichung eines einheitlichen Klangcharakters konnten die Arbeiten am 15. Okt. abgeschlossen werden.

Feierliche Orgel-Segnung
Diese erfolgte gleich zu Beginn des Gottesdienstes durch den Ortspfarrer, sodass die Königin der Instrumente beim Eingangslied in voller Klangstärke, gespielt von Alexander Bodner, ertönte. Der Priester meinte in seiner Predigt, eine Orgelpfeife allein könnte keinen Festklang erzeugen. Auch beim Lob Gottes und den Taten der Nächstenliebe komme es immer auf das gemeinschaftliche Wirken an. Am Ende der Festmesse gab der stellv. Vorsitzende des Pfarrkirchenrates Josef Huber/Knapper als Motor der Orgelsanierung einen Überblick über die Arbeiten und deren Finanzierung. Demnach belaufen sich die Gesamtkosten auf rund 38.000,--€. Sie sind durch Förderbeiträge (Land Tirol 5.500,--€, Bundesdenkmalamt 4.000.--€), nennenswerte Unterstützungen (Gemeinde Strassen 4.000.--€, Raiffeisenbank Sillian 1.500,--€, Strassener Bäuerinnen 2.000,--€, Agrargemeinschaft Strassen-Messensee 500,--€) sowie großherzige Spenden der Gemeindebevölkerung zur Gänze gedeckt.

Priester in seiner Heimatgemeinde
Als dritter Programmpunkt neben Erntedankfest und Orgelsegnung war an diesem Sonntag die Begrüßung von Pfarrer i. R. Josef Wieser in seiner Heimatgemeinde Strassen vorgesehen. Ortspfarrer Sailer zeigte sich sehr erfreut, dass Pfarrer Wieser nach 48 Priesterjahren nun in der Pension im Widum Abfaltersbach wohnt und sich bereiterklärt hat, in der Seelsorge mitzuwirken, indem er in jeder Woche eine Sonntags- und Werktagsmesse im Seelsorgeraum Abfaltersbach-Anras-Strassen übernimmt. Auch PGO Peterpaul Obererlacher begrüßte Pfarrer Wieser, dankte für seine Bereitschaft und wünschte ihm für die kommenden Jahre den Segen des heimatlichen Pfarrpatrons Jakobus, ausgedrückt in der Muschel als Symbol der Geborgenheit und dem Pilgerstab als Stütze auf dem zukünftigen Weg. „Alt-Bgm. Friedrich Wieser hat bei einem der vielen Priesterfeste in Strassen den Wunsch geäußert, ein Strassener Priester möge in seinem Ruhestand in seine Heimatgemeinde zurückkehren und dort in der Seelsorge aushelfen“, erinnerte Pfarrer Wieser in seinen Grußworten. Dies habe ihn bewogen, in seinen Pensionsjahren wieder näher in seine Heimatgemeinde zurückzukehren. Den jugendlichen Gottesdienstbesuchern stellte er sich und sein bisheriges Wirken als Pfarrer kurz vor und bat um Verständnis, dass nach fast 50-jähriger Priestertätigkeit seine Kräfte begrenzt seien.

Nach der feierlichen Messe folgte noch die Erntedankprozession, die bei herrlichem Herbstwetter durch die bunten heimatlichen Fluren führte. „Zur heutigen Agape, die von Bäuerinnen, Landjugend und Pfarrgemeinde gemeinsam vorbereitet wurde, sind alle herzlich eingeladen“, warb PKR Josef Huber abschließend, und so stärkten sich bei unterhaltenden Klängen der Musikkapelle Strassen viele Einheimische und auch Besucher von auswärts bei Gerstsuppe und selbst gebackenem Brot sowie Getränken und den beliebten Festtags-Nigilan. KS

Fotos Karl Schett

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