Di14.Jul

50-jähriges Priesterjubiläum von Pfarrer i. R. Josef Wieser

Dem Wunsch des Jubilars nach einer einfachen Feier entsprechend, wurde das offizielle Jubelfest des Seelsorgeraumes am 4. Juli als Feldmesse mit Agape in Anras/Asch begangen.

Seit fast zwei Jahren ist Pfarrer Josef Wieser, zuletzt Seelsorger in Oberlienz, offiziell im Ruhestand. Aber er hat sich an die Bitte seines Cousins, des verstorbenen Altbürgermeisters und Ehrenbürgers Friedrich Wieser von Strassen, erinnert und verbringt seinen Ruhestand im heimatlichen Seelsorgeraum, wo er wertvolle Aushilfsdienste leistet. So wollten die Pfarrgemeinden dem Jubelpriester mit einer würdigen Jubiläumsfeier für sein jahrzehntelanges Priesterwirken danken.

Feldmesse in Asch
Wurde die Primiz von Pfarrer Wieser am 12. Juli 1970 in Strassen noch als großes Priesterfest mit feierlichem Gottesdienst in der Dreifaltigkeitskirche, Prozession und Festmahl begangen, so ging die Jubelfeier bedingt durch die Corona-Krise in einfacherer Form über die Bühne. Asch, Ort der monatlichen Seelsorgeraummessen, bot sich als gemeinsamer Feierort an, aus notwendiger Vorsicht hielt man den Festgottesdienst auf dem Platz vor dem Feuerwehrhaus ab. Dennoch wurde die Jubelmesse, zelebriert von Jubilar Wieser, Seelsorgeraum-Pfarrer MMag. Hansjörg Sailer und Diakon Andreas Rauchegger, sehr würdig gestaltet, indem passende Gesänge des Kirchenchores Anras unter der Leitung von Josef Mascher und Lieder der zahlreich erschienenen Gläubigen, begleitet von Organist OSR Karl Kröll, abwechselnd erklangen.

Diener des Herrn
„Die Streicher eines Symphonieorchesters wollen lieber die erste Geige spielen als die zweite, obwohl gerade die zweiten Violinen für die Harmonie eines Musikstückes so wichtig sind.“ Mit dieser Aussage des berühmten Dirigenten Leonard Bernstein begann Festprediger Diakon Andreas Rauchegger, zehn Jahre Schul- bzw. Studienkollege des Jubilars, seine Festpredigt und zielte auf eine wesentliche Grundhaltung des Menschen hin, die Demut. Sie ist der Mut zum Dienen, wie es Christus gelehrt und vorgelebt hat. Demut ist die Bereitschaft, sich in die zweite Reihe zu stellen und dort Solidarität, Vertrauen und Zuwendung zum Mitmenschen zu zeigen. Diese unspektakuläre, aber wertvolle Tugend, so der Prediger, ist im Leben und Wirken von Pfarrer Wieser nicht zu übersehen, ja sie stand bereits als Spruch auf seiner Primizkerze: Den Menschen dienen auf ihrem Weg zu Gott. In seinen 50 Priesterjahren stand Wieser selbstlos im Dienst der Kirche, war 43 Jahre als Pfarrer verantwortlich für die vom Bischof anvertrauten Pfarrgemeinden, bei deren Leitung es ihm immer um das Heil der Menschen und nicht um Selbstdarstellung ging. Vor knapp zwei Jahren hat der Jubilar die Leitung seiner letzten Pfarre abgegeben und im Oberländer Seelsorgeraum Ruheplatz und Heimat gefunden. Hier fühlt er sich angenommen und bietet seine Priesterdienste an, soweit es seine Kräfte erlauben.

Begegnung bei Agape
Als Geschenk des Seelsorgeraumes überreichte Pfarrer Hansjörg Sailer auf einem Sakramentsleuchter eine große, von Kindern gebastelte Kerze mit den Symbolen der sieben Sakramente. In seinen Gratulationsworten verglich er die Bildteile der Kerze mit den vielfältigen Aufgaben eines Priesters und wünschte dem Jubilar für den Ruhestand viele sonnige Tage mit der freudigen Gewissheit, dass sein priesterliches Wirken Früchte trägt. Die Bürgermeister der Seelsorgsgemeinden - Anton Brunner von Abfaltersbach, Johann Waldauf von Anras, der die Dankesworte sprach, und Franz Webhofer von Strassen - warteten mit einem Geschenkspaket voll gesunder Lebensmittel auf. Persönlich gratulierte auch Bgm. Martin Huber von Oberlienz. Während der Kirchenchor Anras stimmungsvolle Lieder zum Besten gab, konnten viele Anwesende, gestärkt durch Brötchen und Getränk, mit dem Jubilar und untereinander ins Gespräch kommen.
Pfarrer i. R. Josef Wieser stammt vom Mesner Hof nahe der St. Jakobskirche Strassen, maturierte am Paulinum in Schwaz und feierte nach Abschluss des Theologiestudiums in Innsbruck 1970 in Strassen seine Primiz. Er wirkte fünf Jahre als Kooperator in Sillian und als Pfarrer 14 Jahre in Prägraten, elf Jahre in Anras und 18 Jahre in Oberlienz. Seit Herbst 2018 im Ruhestand und bereit für Aushilfsdienste, wohnt er im Widum Abfaltersbach. Seine Heimatgemeinde Strassen feiert mit ihm das Jubelfest beim Patrozinium der St. Jakobskirche am Sonntag, 26. Juli. KS

Fotos Karl Schett.

Das aktuelle Wetter in Strassen
Alles zum Wetter in Österreich

Zum Seitenanfang