Sie erfuhren dabei nicht nur über die vier Pilger-Etappen von Jakob Schett, sondern auch von reizvollen Begebenheiten, und dass Jakob auch noch andere Pilgerreisen unternahm.
Nachdem die Veranstaltung wegen des Besucherandrangs vom Sitzungsraum in den Kultursaal verlegt worden war, stellte Jakob seine Pilgerwegbegleiter vor, Hubert Praxmarer und seinen Schwager Heinrich Perwög, der als „Assistent“ auch persönlich anwesend war und zu Wort kam.
In vier Pilgerweg-Etappen zum großen Wallfahrtsort Santiago de Compostela
Seine beiden Begleiter Hubert und Heini starteten den Jakobsweg bereits im Jahre 2003, wobei sie die Strecke von den Oberländer Orten Ranggen bzw. Silz bis nach Maria Einsiedeln in der Schweiz (270 km) vom 19.-27. Sept. 2003 in neun Tagen zurücklegten.
Im folgenden Jahr gesellte sich Jakob zu den beiden Pilgerfreunden und sie schafften die nun gemeinsame 1. Etappe (17.- 24. Sept. 2004, 260 km) von Maria Einsiedeln bis nach Lausanne am Genfer See in sieben Tagen. Man kann sich vorstellen, wie viele schöne Landschaften in der Schweiz das Pilgertrio durchwanderte. Gleich im nächsten Jahr folgte die 2. Etappe (23.-30. Sept. 2005, 350 km), die in acht Tagen von Genf in der Schweiz bis nach Le Puy im oberen Loire-Tal von Frankreich führte. In den folgenden zwei Jahren musste Jakob berufsbedingt pausieren und seine Freunde bewältigten die nächste Etappe 2006 von Le Puy nach Figeac (260 km) sowie 2007 von Figeac nach Arzaqu/Lourdes (350 km).
Nach dreijähriger Pause wagten sich Heini, Hubert und Jakob wieder gemeinsam auf ihre 3. Etappe (4.-18. Nov. 2010, 470 km) von Saint Jean Pied de Port in den Pyrenäen bis Leòn in Nord-West-Spanien. Nun kamen sie ihrem Ziel immer näher, und die 4. Etappe (8.-17.Sept. 2011, 310 km) von Leòn bis Santiago erfüllte sie mit viel Spannung und Vorfreude. Endlich war der große Wallfahrtsort erreicht und sie konnten vom riesigen Vorplatz in die überwältigende Wallfahrtskathedrale einziehen. Da sie noch ein paar Tage Zeit hatten, machten sie vom 18.-22.Sept.2011 eine schöne Fleißaufgabe und wanderten in gut drei Tagen von Santiago nach Muxia an der Nordküste Spaniens und weiter zum Cup Finisterre („Ende der Erde“) an der Atlantikküste und fuhren dann mit dem Bus zurück nach Santiago. Für den Heimweg nützten die glücklichen Pilger das Flugzeug. Insgesamt legten die Drei auf ihren vier Etappen und der Schlusswanderung in gut 42 Tagen 1.510 km zu Fuß zurück.
Eine Wallfahrt mit unvergesslichen Erlebnissen
Neben diesen imponierenden Zahlen war der 1 ¼-stündige Vortrag von Jakob Schett - natürlich mit Bildern auf der Leinwand veranschaulicht - voll von interessanten, einmaligen und auch humorvollen Erlebnissen, welche bei den Anwesenden so richtig Augen und Ohren öffneten.
>Wer wusste z. B., dass dieser Pilgerweg seit dem 11. Jahrhundert von vielen tausenden Menschen begangen wird, allein 2011, im Abschlusspilgerjahr von Jakob, waren es ca. 180.000 und 2024 knapp 500.000 Pilger.
>Wie beim Pilgern nach Rom, so gibt es auch viele Wege nach Santiago, von Norden, Osten und auch von Süden. Der Hauptweg ist jener über Frankreich und Nordspanien.
>Die wichtigsten Ausrüstungsgegenstände waren der Rucksack, gute Schuhe, Schlafsack, Wanderstöcke, Trinkflasche, Muschel und Hut, wobei es einige Erfahrung brauchte, bis man im Rucksack nur das wirklich Notwendige verstaute, das endlich ca. 12 kg Gewicht ausmachte.
>Unvergesslich bleiben die Bekanntschaften mit Pilgerinnen und Pilgern aus verschiedensten Ländern, wobei die Hilfsbereitschaft untereinander die Gemeinschaft bewusst machte und es kaum Sprachprobleme gab.
Aus „EINMAL UND NIE WIEDER“ wurde „EINMAL UND IMMER WIEDER“
Am Ende der Start-Etappe (19.9.-27.9.2003 von Ranggen/Silz (Tirol) bis Maria Einsiedeln (Schweiz), nach 9 Tagen und 270 km, die Heinrich Perwög und Hubert Praxmarer ohne Jakob Schett zurücklegten, nach den Anstrengungen und vielen Blasen an den Füßen schrieb Hubert damals in sein Tagebuch: „Einmal und nie wieder!“
Aber nachdem man die Schmerzen vergessen hatte, alles verheilt war und die schönen Erlebnisse überwogen, wagten sich die beiden, bestärkt durch ihren dritten Wanderfreund Jakob Schett, in den darauffolgenden Jahren auf die weiteren Etappen, die schließlich zum großen Ziel „Santiago“ führten.
Mehr noch, in späteren Jahren folgten weitere Pilgerwege:
2013-2015 Innsbruck - Rom,
2017 Madrid – Santiago,
2018 Johannisweg,
2022 Romediweg,
2023 Ranggen – Santiago (Hubert allein),
2026 Pilgerreise mit Dekan Hansjörg nach Santiago.
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